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Digital Joiner 4.0 - 2024 – Erasmus+ Projekt in Stade
Das Europaprojekt der Holzabteilung unter der europäischen Gesamtleitung von StD a.D. Hans Janßen fand diesmal an der Jobelmann Schule in Stade/Niedersachsen statt. Die Projektzeit war vom 01.12. 2024 bis zum 06.12. 2024 angesetzt und wieder einmal trafen sich alle europäischen Teilnehmer aus Lübeck und Stade (Deutschland), Colmar (Frankreich), Kopenhagen (Dänemark), Tampere (Finnland) und Liberec (Tschechische Republik) zu einer neuen Projektaktivität, um neue, digital unterstützte Herstellungsprozesse im Tischlerhandwerk auf modernster Ebene mit State-of-the-Art Technologie zu planen und durchzuführen.
Dazu wurden Programme wie Pytha, AutoCad oder WoodWop in der jeweils aktuellen Version zur Konstruktionsplanung und zur Steuerung der Fertigungsprozesse verwendet und neben dem Einsatz auf den Standardmaschinen einer Tischlereiwerkstatt speziell an einem Homatic CNC-Bearbeitungszentrum, wie es auch in Lübeck vorhanden ist, zur Produktion eingesetzt. Ein zusätzlicher Aspekt war der Einsatz einer SHAPER Handoberfräse.
Die Teilnehmer aus Lübeck waren diesmal Friedrich Brons, Jasper Pit Guntlisbergen Hans Janssen, Ulli Fregin und Volker Claußen. Die Planung und Projektleitung in Stade hatten Judith Köpke, David Schütz und Thorsten Brunkhorst, sie wurden unterstützt von ihren Auszubildenden Samantha Prigge, Leonie Lichtenberg und Sebastian Hedicke; ebenfalls eine unerlässliche Hilfe in den Maschinenräumen der Holzwerkstatt der Jobelmann Schule in Stade war Ralf Strohsahl, Tischlermeister und Fachlehrer.
Beim ersten Organisations- und Planungsmeeting wurden die erforderlichen Arbeitsschritte den Gruppen, bestehend aus Auszubildenden und ihren betreuenden Lehrkräften, zugeteilt.
Das Thema der Projektwoche war die Herstellung eines Werkzeug- und Material-Systainers in mehreren Exemplaren, in diesem Fall aus Eichenholz, welches aus Holz eines historischen Bauernhauses gerettet werden konnte. Man darf nicht vergessen, dass alle Projektaktivitäten im Hintergrund das Thema „Green Erasmus“ mitschwingen haben, hier in der Version von Upcycling. Es werden also modernste Produktionsmethoden mit dem Umweltschutzgedanken der Materialersparnis verknüpft.
Somit wurden die Auszubildenden in den genannten Programmen an Computern und Maschinen unterwiesen, die europäischen Lehrkräfte nutzten diese Phasen gleichzeitig zum Informationsaustausch und zur gegenseitigen Fortbildung.
Zu Beginn der Produktionsphase mussten alle Teile der Systainer-Box grob auf Länge, Breite und Dicke zugeschnitten werden, danach wurde abgerichtet, jeweils eine Winkelkante angehobelt, sowie auf Breite und Dicke gehobelt. Für diese Arbeitsschritte sind auch in modernsten Fertigungsverfahren die stationären Tischlereimaschinen immer noch die erste Wahl.
Für die Nuten, Fälze oder Bohrungen an den Werkstücken kommt dann das CNC-Bearbeitungszentrum zum Einsatz. Dennoch wird für jeden einzelnen Schritt des weiteren Fertigungsprozesses im Vorwege beurteilt, ob ein traditionelles Vorgehen oder die digitale Bearbeitung wirtschaftlicher sein wird.
Gegen Ende eines jeden Tages berichteten die Gruppen aus ihren Arbeitsabläufen, über durchgeführte Schritte und den momentanen Stand ihres Projektabschnittes, außerdem über die nächsten notwendigen Prozesse und die Abstimmung mit anderen Gruppen, d.h. wer wann und wie lange eine Maschine belegen würde und wann die Einzelteile zum Zusammenbau zugeliefert werden könnten. Jeden Tag wurde festgestellt, dass alle Gruppen sehr gut im Zeitplan lagen und es war abzusehen, dass die Systainer rechtzeitig fertig würden. Alle waren zufrieden.
An den letzten beiden Tagen wurden die Systainer verleimt, montiert und die Beschläge angebracht, letzte Toleranzen nachgearbeitet und die abschließenden Schleifarbeiten sowie weitere Oberflächenbehandlungen vorgenommen. Als dann auch die individuellen Schilder für Logos und Namen der beteiligten Berufsschulen fertig waren und angebracht werden konnten, waren alle Auszubildenden und Lehrkräfte stolz und glücklich auf die geleistete Arbeit und das fertige Produkt.
In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass das Projekt in allen Phasen in der Konstruktionsplanung, der Fertigungsplanung und den notwendigen Gruppenprozessen durch die Lehrkräfte der Holzabteilung der Jobelmann-Schule in Stade extrem gut vorbereitet war. Auch das Beiprogramm war sehr gruppendienlich und interessant. Zunächst lernten wir die kleine Hansestadt Stade im Innenstadtbereich kennen und schätzen, weil wir den Weg vom Hotel zur Schule und zurück zweimal täglich zu Fuß zurücklegten. Sehr hübsch!
Wir konnten außerdem eine moderne Großtischlerei, die Firma Kammann, in Fredenbeck besichtigen und uns über ihre custom-built Möbel und ihren Innenausbau informieren. Zum Abschluss des Tages ging es mit allen Beteiligten zur Stärkung in Viebrocks Gasthaus in Bliedersdorf und danach nach Stade zurück.
Unser aller Dank gilt daher insbesondere David Schütz, Judith Köpke und Thorsten Brunkhorst, aber auch Ralf Strohsahl. Ihre Vorleistung hat uns alle stark beeindruckt, besser kann man es nicht machen!!!
Fotos: Hans Janßen
Bericht: Volker Claußen