Erster Netzwerktag im Schuljahr 2024/2025

Am 24. September 2024 fand der erste Netzwerktag für das Schulhalbjahr 2024/2025 an der Emil-Possehl-Schule in Lübeck statt. Es nahmen der Ausbildungskoordinator Stefan Schuhr, die Ausbildungslehrkräfte, die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst sowie die derzeitigen Praktikant:innen an der Veranstaltung teil. Nach einer Begrüßung durch Stefan Schuhr hat Jan Peters im Rahmen seiner Unterrichtslehrprobe einen Unterricht aus der Metalltechnik vorgestellt.

Der Unterricht fand in der dritten Unterrichtsstunde der Fachschule im Bereich Maschinentechnik statt. Die Klasse bestand aus zwölf männlichen Schülern, welche sich im zweiten Jahr zum staatlich anerkannten Techniker für Maschinentechnik fortbilden.

Der Unterricht befasste sich mit der Auslegung einer Sandgussform und ließ sich dem Lernfeld 5 „Herstellung von Produkten in Fertigungsprozessen unter Berücksichtigung von Produktlebenszyklen“ einordnen. Das Sandgussverfahren ist dabei eines der am häufigsten verwendeten Gießverfahren in der Industrie. Die Unterrichtsstunde baute auf das Wissen der Schüler über den metallischen Guss, die Gießereitechnik, die Gießverfahren, die Formtechnik sowie Berechnungen zum Metallgießen auf. Die Gießereitechnik ist ein wesentlicher Bestandteil der Fertigungstechnik und spielt in einer Vielzahl von Industriezweigen eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund sollte ein direkter Praxisbezug mithilfe der Unterrichtsstunde sichergestellt werden.

Im Rahmen der Unterrichtsstunde wurden die Schüler der Klasse auf zwei Gruppentische aufgeteilt. Die Schüler erhielten einen visualisierten Fertigungsauftrag einer fiktiven Geschäftsleitung. Es sollte ein Rohrflansch als Gussteil hergestellt werden, welcher zuvor als Schweißteil ausgeführt worden war. Da in der fiktiven Firma die

Gießereitechnik bis dahin keine Anwendung gefunden hatte, sollte es die Aufgabe der Techniker sein, die notwendigen Prozessschritte zur Herstellung der Sandform für die Umsetzung des Gussteils zu sammeln und diese in einer Fertigungsskizze umzusetzen. Die Aufgabe war prozessorientiert und an die Berufswelt der Schüler angelehnt.

Auf ein Lehrer-Schüler-Gespräch, in welchem sämtliche Fragen beantwortet wurden, folgte die Einarbeitungsphase, in welcher jeder Einzelne eine Konzeptskizze auf Basis der Gruppendiskussion anfertigte. Anschließend wurde aus jeder Gruppe eine sorgfältige und fachlich richtige Zeichnung gewählt und von der Gruppe präsentiert. Die Schüler sollten begründen, warum sie sich für die jeweilige konstruktive Ausführung entschieden haben. Die verschiedenen Herangehensweisen wurden anschließend verglichen. Abschließend moderierte die Lehrkraft eine Auswertung, in welcher die Lösungen der Gruppen diskutiert wurden.

Die Sozialformen wurden gezielt gewählt, um neben der Fachkompetenz auch die Sozialkompetenz durch Gruppenarbeit und die Personalkompetenz durch Arbeitsbeiträge jedes einzelnen Schülers zu fördern.

Als didaktische Reserve war geplant, dass die Schüler eine Stellungnahme an die Geschäftsleitung verfassen, in welcher sie beschreiben, welchen technischen Prozess sie persönlich für die Herstellung des Rohrflansches bevorzugen würden und welche Auswirkungen sich daraus auf die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses ergeben können.

Im Anschluss an die besuchte Unterrichtsstunde durfte Jan Peters seine Unterrichtsstunde reflektieren. Anschließend haben sich alle Teilnehmer:innen des Netzwerktages zum Besprechen der Tipps und Tops zusammengefunden und wertvolles Feedback gegeben. Die Teilnehmer:innen hatten dazu unterschiedliche Schwerpunkte der Unterrichtsanalyse beobachtet. Es wurde sich an den sieben Dimensionen für eine Unterrichtsanalyse nach Riecke-Baulecke orientiert. Außerdem wurde der Unterrichtsentwurf besprochen.

Das Nachmittagsprogramm beinhaltete eine sportliche Kanufahrt um die Lübecker Altstadtinsel im Rahmen der Erlebnispädagogik. Bei angenehmen Wetter und mit bester Laune saßen die Teilnehmer:innen des Netzwerktages in einem Kanu für bis zu zehn Personen und haben gemeinsam unter der Leitung von Anne Schmundt gepaddelt. Auf diese Weise wurden Spaß, Sport und Teamwork kombiniert. Der Tag schloss mit einem freundlichen Beisammensein im Kanu Club Lübeck ab.

In diesem Rahmen soll ein herzliches Dankeschön an Jan Peters für den Einblick in seinen sorgfältig aufbereiteten Unterricht und das Mitwirken aller Beteiligten sowie die wertvollen Beiträge aller Teilnehmer:innen ausgesprochen werden.

Text: Clarissa Reuter, Judit Sturm, Martin Matejanski                                

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