Interner Netzwerktag am 17.10.2024

Am 17. Oktober 2024 fand der zweite Netzwerktag für das Schuljahr 2024/2025 der Emil-Possehl-Schule Lübeck statt. An der Tagesordnung stand ein interessanter Unterricht von Robert Mesing im Fach Mathematik zum Thema „Ereigniswahrscheinlichkeiten mit Hilfe eines Baumdiagramms am Beispiel eines Brettspiels" auf dem Plan. Für das Nachmittagsprogramm konnte die Emil-Possehl-Schule Annekatrin Krauleidies vom SHIBB für das wichtige Thema „Lehrergesundheit! Resilienz" gewinnen.

Stefan Schuhr leitete den Netzwerktag durch eine Begrüßung der Teilnehmenden ein. Anschließend übergab er Anna Piontek das Zepter, die durch ihre Erfahrungen als Moderatorin den Netzwerktag organisiert und unterhaltsam gestaltete. Der Kreis der Teilnehmenden bestand dieses Mal aus Lehrkräften im Vorbereitungsdienst sowie vielen erfahrenen Lehrkräften aus unterschiedlichen Fachbereichen, um Robert Mesing zu unterstützen.

Der Unterricht zum Thema „Ereigniswahrscheinlichkeiten mit Hilfe eines Baumdiagramms am Beispiel eines Brettspiels" begann um 9:50 Uhr in der BM23. Herr Mesing wählte das bekannte Gesellschaftsspiel „Catan" in einer abgewandelten Form, um seiner Lerngruppe die Nutzung von Baumdiagrammen als Methode zur Wahrscheinlichkeitsrechnung näher zu bringen. Um die Lernenden zu fördern, entschied Herr Mesing den Unterricht in der Sozialform Gruppenarbeit durchzuführen. Dabei sollten die Lernenden in drei Gruppen eingeteilt werden, leider war die Anzahl der Lernenden an diesem Tag ausgedünnt, sodass nicht genug Teilnehmende für 3 Gruppen zusammenkamen. Doch davon hat Herr Mesing sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und reagierte gekonnt auf die neuen Anforderungen, indem er die Gruppeneinteilung anpasste. Selbst als sich technische Probleme mit der digitalen Variante von „Catan" ergaben, hat Herr Mesing einen kühlen Kopf bewahrt und elegant gezeigt, was es bedeutet auf alle Situationen vorbereitet zu sein, indem er ohne viel Aufwand eine alternative aus dem Ärmel geschüttelt hat. Dadurch konnte der Unterricht wie geplant weitergeführt werden. Des Weiteren konnten alle Zuschauer bei einem Unterricht hospitieren, der durch eine sehr gute Bindung zwischen Lehrkraft und Lernenden geprägt ist. Das zeigte sich durch die gegenseitige Wertschätzung und den Umgang mit Fehlern. Herr Mesing zeigte sich über die erworbenen Kompetenzen seiner BM23 stolz, indem er ihnen empfahl beim kommenden „Catan"-Tunier am 16.11.2024 teilzunehmen und dabei ihr neues Wissen einzusetzen.

Nach dem Unterricht tauschten sich die Teilnehmenden des Netzwerktags über die gezeigte Unterrichtsstunde aus. Nach der anschließenden Reflexion von Robert Mesing initiierte Anna Piontek eine Tipp-Top-Runde. Die Runde basierte auf den sieben Dimensionen für eine Unterrichtsanalyse nach Riecke Baulecke.

 

Das Thema des Nachmittagsprogramms war die „Lehrergesundheit! Resilienz" angeleitet von Annekatrin Krauleidies. Frau Krauleidies gestaltete das Nachmittagsprogramm vielseitig, indem sie den Teilnehmenden einen informativen Vortrag geboten hat. Dieser war von interaktiven Phasen sowie bewegungsreichen Pausen geprägt. Der Vortrag verdeutlichte, dass wir in einer VUCA-Welt leben, die unsere Lernenden als auch uns Lehrkräfte ständig fordert und Stress in uns auslösen kann. VUCA steht für (v)olatility, (u)ncertainty, (c)omplexity und (a)mbiguity und ist ein Modell, das die Veränderung unserer heutigen Welt beschreibt, die unbeständig, ungewiss, komplex und mehrdeutig ist. Diese Faktoren können unsere mentale Gesundheit gefährden. Um sich vor den Herausforderungen einer VUCA-Welt schützen zu können, lieferte Frau Krauleidies eine Lösung: „[...] die Antwort auf VUCA ist VUCA." Durch (v)ison, (u)nderstanding, (c)larity und (a)gility können wir uns auf die VUCA-Welt einstellen. Vision meint, dass wir in einer ungewissen Welt klare Ziele verfolgen sollten, die uns motivieren und uns auch in schweren Zeiten auf Kurs halten. Understanding gesteht uns zu, dass wir nicht immer alles „noch schneller" erledigen können. Wir sollten viel eher uns die Freiheiten nehmen Zusammenhänge vollständig zu erfassen, anstatt nur zu reagieren, auch wenn das Zeit kostet. Clarity meint, dass wir uns auf das wesentliche fokussieren sollten, um uns in einer komplexen Welt zurecht zu finden. Dabei spielt es ebenfalls eine Rolle, dass wir im Austausch mit anderen wirklich das ansprechen, das uns beschäftigt und nicht um den heißen Brei herum reden sollten. Dadurch lassen sich Missverständnisse vermeiden, die zu neuen Problemen führen können. Agility steht dafür, dass wir flexibel bleiben sollten, um uns auf immer neue Anforderungen anzupassen. Dabei hilft es, in Institutionen eine Fehlerkultur und einen transparenten Umgang mit Widersprüchen zu etablieren. Abschließend untermauerte Frau Krauleidies, dass es für die Resilienz wichtig sei, dass Lehrkräfte sich selbst zugestehen, dass sie nicht immer perfekt sein können.

Lehrergesundheit ist ein sehr wichtiges Thema an der Emil-Possehl-Schule Lübeck, deshalb wird ein weiteres Treffen mit Frau Krauleidies geplant. Wir danken Annekatrin Krauleidies vom SHIBB für den informativen Vortrag und Robert Mesing für die Einblicke in seinen sorgfältig geplanten Unterricht.

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