Die Emil-Possehl-Schule Lübeck
Kompetenz in Lernen und Lehren, Handwerk und Technik in Lübeck.
Netzwerktag an der EPS
Netzwerktag der Emil-Possehl-Schule am 12. Dezember 2025
Am 12.12.2025 fand der letzte Netzwerktag des ersten Schulhalbjahres 2025/2026 an der Schule in Lübeck statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Schuhr und die Moderatorin des Vormittags Larissa Voigt, gab unsere Lehrkraft im Vorbereitungsdienst, Sebastian Hupfeld, zunächst einen kurzen Einblick in die im Anschluss gezeigte Unterrichtsstunde zum Thema „Lithiumdreieck“ im Fach Wirtschaft/Politik in der Berufsoberschule (BOS25). Für den Nachmittag war eine Fortbildung zum Thema „Stimmenbildung – (klare) Stimme, (fester) Stand und (langer) Atem“ mit Anja Döring vorgesehen.
In der gezeigten Unterrichtsstunde setzten sich die Lernenden mit den ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen der Lithiumförderung in Chile, Argentinien und Bolivien auseinander. Sie arbeiteten in Rollen, bereiteten in den vorhergehenden Stunden auf Basis bereitgestellter Materialien ihre Beiträge vor, strukturierten ihre Argumente, sammelten Belege und formulierten gezielte Aussagen. Die Ergebnisse flossen in eine simulierte Talkshow zum Thema „Das Lithiumdreieck“ ein, in der die Gruppen ihre jeweiligen Positionen vertraten und aufeinander reagierten. Ziel war es, unterschiedliche Interessenlagen – etwa von Regierungsvertreterinnen und -vertretern, Anwohnerinnen und Anwohnern aus der Region sowie weiteren Beteiligten – herauszuarbeiten und argumentativ zu vertreten. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle konnte die Gruppe der internationalen Konzerne leider nicht teilnehmen; dennoch gelang es den übrigen Gruppen, eine lebhafte und ausgewogene Diskussion zu gestalten. Die Talkshow überzeugte durch fundiertes Fachwissen, authentische Rollenarbeit und eine reflektierte Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen und wurde souverän von Herrn Hupfeld moderiert. So wurden komplexe politische und wirtschaftliche Zusammenhänge für die Lernenden handlungsorientiert und lebensweltbezogen erfahrbar gemacht.
Im Anschluss an die Unterrichtsbeobachtung fand eine gemeinsame Reflexion mit den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst und den beteiligten Fachlehrkräften statt.
Das geplante Nachmittagsprogramm mit Anja Döring zum Thema „Stimmenbildung – (klare) Stimme, (fester) Stand und (langer) Atem“ musste leider entfallen. Wir freuen uns jedoch, dass dieses Angebot im kommenden Halbjahr als Ersatztermin nachgeholt werden kann, da es wertvolle Impulse zur Verbesserung von Stimme, Haltung und Ausdruck im Unterricht verspricht.
Trotz des verkürzten Tagesprogramms war der Netzwerktag ein gelungener und erkenntnisreicher Abschluss des Halbjahres. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Schuhr für die Organisation und die Gestaltung der Netzwerktage.
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen erholsamen Jahresausklang.
Netzwerktag an der EPS
Am 28. November 2025 fand Herr Rolschewskis erster Netzwerktag statt, bei dem er seinen Unterricht durchführte und wertvolles Feedback erhielt. Zu den Teilnehmenden gehörten der Schulleiter Herr Hegge, dessen Stellvertreter und Ausbildungskoordinator Herr Schuhr, Herr Lippisch als Abteilungsleiter Elektrotechnik, Herr Birk als Abteilungsleiter Fachschule, Herr Beyer als Ausbildungslehrkraft sowie die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst der EPS. Nach der einladenden Begrüßung durch Herrn Schuhr moderierte Frau Fiecker den Tag mit viel Engagement und sorgte für einen konstruktiven Austausch.
Im Unterricht von Herrn Rolschewski in der BFS III Bautechnik beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit alternativen Eingabemethoden für IT-Systeme. Nachdem sie bereits klassische Eingabegeräte kennengelernt hatten, standen nun moderne und weniger alltägliche Methoden im Mittelpunkt – darunter Gamepads, Touchpads, Joysticks und Spracherkennung (Siri). Nach einer kurzen Einführung arbeiteten die Lernenden in Gruppen an jeweils einem dieser Themen. Sie recherchierten Funktionsweisen, typische Einsatzgebiete und technische Voraussetzungen. Anschließend wechselten die Gruppen die Themen und bauten auf den Zwischenergebnissen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler auf, wodurch ein gemeinsamer Wissensprozess entstand, bei dem sich alle aktiv einbrachten. Zum Abschluss präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse in einem „Museumsgang“. Jede Gruppe stellte ihr Thema auf einem Plakat vor, beantwortete Fragen und gab den anderen Teams Feedback. So entstand ein abwechslungsreicher und kooperativer Unterricht, der nicht nur technisches Verständnis förderte, sondern auch Teamarbeit, Kommunikation und die Fähigkeit stärkte, komplexe Inhalte aufzubereiten.
Im Anschluss an den Unterrichtsbesuch gestaltete Frau Kreutzfeldt das Nachmittagsprogramm mit dem Thema „Erstellung eines eigenen KI-Assistenten mit Fobizz“. Im Vorfeld der Fortbildung hatten alle Lehrkräfte vorbereitende Unterlagen erhalten, sodass sie bereits mit ersten Ideen und Fragestellungen in die Veranstaltung starten konnten. Im Kern der Fortbildung stand die praktische Erprobung des Fobizz-KI-Assistenten und die Frage, wie ein eigener, auf den Unterricht zugeschnittener Assistent gestaltet werden kann. Die Fortbildung zeigte die praxisnahe Anwendung des Fobizz-KI-Assistenten und verdeutlichte, wie vielfältig dieser im schulischen Alltag eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt standen dabei die Einbindung digitaler Tools, die strukturierte Vorbereitung von Klausuren sowie die gezielte Unterstützung während des Unterrichts. Die Teilnehmenden erhielten zahlreiche Anregungen, wie KI den eigenen Unterricht qualitativ bereichern und gleichzeitig Arbeitszeit einsparen kann.
Am Beispiel einer Mathematikklausur wurden gemeinsam passende Kompetenzformulierungen erarbeitet und mögliche Lösungswege für unterschiedliche Aufgabentypen entwickelt. So wurde sichtbar, wie der KI-Assistent bei der Erstellung differenzierter und kompetenzorientierter Prüfungsformate unterstützen kann. Ein weiteres Praxisbeispiel zeigte, wie sich auf Basis eines Lehrvideos schnell und zielgerichtet ein interaktives Quiz generieren lässt, das Lernende aktiv einbindet und zur Wiederholung des Stoffes spielerisch motiviert. Insgesamt wurde deutlich, dass KI-gestützte Werkzeuge den Unterricht abwechslungsreicher, individueller und motivierender gestalten können, wenn sie didaktisch reflektiert eingesetzt werden. Gleichzeitig wurde betont, dass die fachliche und pädagogische Verantwortung weiterhin bei den Lehrkräften liegt und alle von der KI erstellten Materialien sorgfältig geprüft und bei Bedarf angepasst werden müssen. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden unterstrichen das große Potenzial des Fobizz-KI-Assistenten für eine zukunftsorientierte Unterrichtsentwicklung.
Ein besonderer Besuch: Israelische Delegation an der Emil-Possehl-Schule
Ein besonderer Besuch: Israelische Delegation an der Emil-Possehl-Schule
Die Emil-Possehl-Schule in Lübeck durfte kürzlich einen ganz besonderen Besuch empfangen: Eine Delegation von Lehrkräften von einer „Highschool“ aus der Region Emek Hefer, Israel, gab sich die Ehre. Die Gruppe, bestehend aus neun Damen und einem Herrn, war auf Einladung der damaligen schleswig-holsteinischen Bildungsministerin – heute Bundesbildungsministerin – Karin Prien nach Deutschland gekommen. Begleitet wurden die Gäste von Melanie Krüger, Fachteamleiterin für Religion am IQSH Kiel, die die Delegation zunächst durch Berlin führte, dann nach Lübeck begleitete und schließlich mit ihnen nach Kiel weiterreiste.
Höhepunkt des Aufenthalts: Die Emil-Possehl-Schule im winterlichen Glanz
Der Besuch an unserer Schule bildete zweifellos das Highlight der Reise. Schulleiter Ludger Hegge eröffnete den Austausch mit einer Einführung in die besondere Schulform und das Duale System, das in Deutschland eine zentrale Rolle spielt. Die Gäste erhielten so einen direkten Einblick in die praxisnahe Ausbildung, die unsere Schule auszeichnet. Draußen lag Schnee über Lübeck – eine Kulisse, die dem Austausch eine fast festliche Stimmung verlieh.
Europaschule mit internationalem Herz
Im Anschluss stellte Denny Walther die Arbeit der Emil-Possehl-Schule als Europaschule vor. Besonders attraktiv war für die Delegation, wie durch internationale Mobilitäten nicht nur europäische, sondern auch globale Werte vermittelt werden. Das weckte sichtlich Neugier – ein nächster Besuch in Lübeck schien den Gästen bereits durch den Kopf zu gehen.
Zukunftsschule als Best-Practice
Juliane Junge, Kreisfachberaterin für Zukunftsschulen in Lübeck, hatte die Delegation zu uns geführt und präsentierte das dreistufige System der Zukunftsschulen in Schleswig-Holstein. Sie hob hervor, dass die Emil-Possehl-Schule die höchste Kategorie 3 erreicht hat und damit als vorbildliches Beispiel gilt. Für die Delegation war dies ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie innovativ nachhaltige Bildung in Schleswig-Holstein gestaltet wird.
Bildung für nachhaltige Entwicklung – lebendig und sichtbar
Christian Braasch führte die Gäste durch die BNE-Errungenschaften unserer Schule. Er zeigte, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht nur curricular verankert, sondern auch durch konkrete Projekte wie die Fahrradreparaturstation oder die Teqballplatte lebendig wird. Die Delegation erhielt so einen umfassenden Eindruck davon, wie unsere Schule Verantwortung für die Zukunft übernimmt.
Ein Ausklang voller Austausch und winterlicher Wärme
Nach einem Rundgang über den Campus und durch das Hauptgebäude endete der Besuch bei Kaffee und Keksen. Die Gespräche waren lebendig, die Neugier groß – und draußen glitzerte der Schnee. In dieser besonderen Atmosphäre wurde deutlich: Dieser Austausch war nur ein Anfang.
Im Ergebnis war der Besuch der israelischen Delegation nicht nur eine Ehre für die Emil-Possehl-Schule, sondern auch ein inspirierender Moment des internationalen Dialogs. Er zeigte, wie Bildung Brücken baut – von Lübeck bis nach Israel, und das mitten in einer festlich-winterlichen Zeit.
Bericht und Bilder: Jörn Fischer
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Belgienfahrt 2025 – Ein Reisebericht
Erasmus+ Projekt : Digitale Tools in Tischlereibetrieben
Welche Bedeutung werden digitale Anwendungen in der Zukunft in Tischlereien haben? Und wie und in welchem Maße kann die Vermittlung von digitalen Anwendungen im Berufsschulunterricht umgesetzt werden?
Das sind die Ausgangsfragen, die in einem Team von europäischen Tischlermeistern und Berufsschullehrern in zweijähriger Projektarbeit bearbeitet werden. Das Erasmusplus Projekt `Digital Joiner´ wurde im Frühjahr 2023 von Lehrkräften der EPS Lübeck beantragt und von der NA des BIBB im August 2023 für eine 2-jährige Laufzeit genehmigt.
Berufsschulen aus Colmar(FR), Tampere (FI), Liberec (CZ) Kopenhagen(DK), Stade sowie Treppenbau Voss aus Reinfeld haben mit insgesamt 96 Auszubildenden Möbelprojekte realisiert, die mit einem digitalen Schwerpunkt z.B. 3-D CAD konstruiert und gefertigt wurden. Zum Einsatz kamen 5-Achs CNC Maschinen, 3-D Plotter, ein Roboter, die Shaper Maschine, ein Lasercutter, VR Brillen und verschiedene 3D CAD Programme. In den jeweils einwöchigen Aktivitäten wurden in europäischer Teamarbeit Sitzbänke, Stühle, Steh- und Couchtische, Systainer aus Eichenholz, Garderoben, Lampen und zweitürige Schränke gebaut. Die Kommunikation funktionierte in englischer Sprache und zudem fertigten die Auszubildenden einige Videos über die hergestellten Produkte, über die eingesetzten Maschinen sowie kleine Lehr-/Lernvideos für den Fachunterricht in Berufsschulen für Tischler an. (www.digitaljoiner.com)
Im europäischen Austausch haben die Lehrkräfte Ziele und Inhalte von Lehrplänen mit digitalem Schwerpunkt entwickelt, die für zukünftige Tischler zum Standartprogramm des berufsschulischen Fachunterrichts gehören sollten. Diese Vorschläge werden den zuständigen Institutionen der Länder vorgestellt.
Digitale Kompetenzen als Schlüsselqualifikation
Die bisherigen Ergebnisse des Projekts zeigen deutlich: Digitale Anwendungen werden in der Zukunft nicht nur ergänzend, sondern integrativ in das Tischlerhandwerk einfließen. Die Kombination aus traditionellem Handwerk und digitaler Fertigung eröffnet neue kreative und wirtschaftliche Potenziale – sei es in der individuellen Möbelgestaltung, der automatisierten Fertigung oder der digitalen Kundenkommunikation.
Um diese Entwicklungen nachhaltig in der Ausbildung zu verankern, braucht es praxisnahe und projektorientierte Unterrichtskonzepte. Der Berufsschulunterricht muss zukünftig verstärkt auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen ausgerichtet sein – nicht nur im Umgang mit Software wie CAD-Programmen, sondern auch im Verstehen von digitalen Produktionsprozessen, dem sicheren Einsatz moderner Maschinensteuerungen sowie dem Gestalten digitaler Lerninhalte.
Fazit
Das Projekt Digital Joiner leistet einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Tischlerausbildung in Europa. Es zeigt, wie digitale Technologien sinnvoll und praxisnah in der Ausbildung eingesetzt werden können – und wie wichtig die europäische Zusammen-arbeit für die Weiterentwicklung beruflicher Bildung ist. Langfristig wird die digitale Kompetenz ein zentrales Qualitätsmerkmal für Tischlerbetriebe und Fachkräfte sein – und damit auch ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.
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